Erweiterungsverfahren der Firma Zimmermann
Am Dienstag, dem 16. August 2016 folgte die UWG Ratsfraktion einer Einladung zur Besichtigung und zum Gespräch bei der Firma Zimmermann in Gütersloh. Ziel dieser Informationsveranstaltung war es unseren Vertretern im Ausschuss für Umwelt und Ordnung die Anlagen und verschiedenen Werke in Gütersloh zu zeigen. Verbunden mit dem Ziel unseren Vertretern im Ausschuss umfassende Informationen zu geben, Fragen zu beantworten und diesen Termin für ein offenes Gespräch zu nutzen.
Empfangen und begrüßt wurden die Mitglieder der Ratsfraktion von dem Geschäftsführer Herrn Gerhard Zimmermann sowie dem Assistenten der Geschäftsführung Herrn Lars Helmer. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde mit einer anschließenden Vorstellung des Betriebes und der wesentlichsten Produktionsdaten arbeiteten beide Seiten, in einem konstruktiven Meinungsaustausch, ihre Fragenkataloge ab.
Dabei wurde deutlich, dass sich die gesetzlich vorgeschriebenen Genehmigungsverfahren für umweltfreundlichere, neue technische Lösungen, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen, oft über Jahre hinziehen. Neue Entwicklungen in den Produktionsverfahren, neue technische Entwicklungen und geänderte gesetzliche Umweltbestimmungen erfordern allerdings eine schnelle Lösung zur umweltfreundlichen Behandlung der entstehenden Sonderabfälle, die , wie aus der Anlage des Landesumweltministers NRW ersichtlich in einem zunehmendem Umfang anfallen.
Die mengenbezogenen Daten an gefährlichen Abfällen (Basis durchschnittliche Menge der Einwohner NW im Jahr 2013), bezogen auf die Region mit den Kreisen Gütersloh, Warendorf, Paderborn und die Stadt Bielefeld, würde 377.000 Tonnen pro Jahr betragen.
Die Zurzeit noch ausstehende Genehmigung der Bezirksregierung Detmold für das Werk 4, die Feststoffkonditionierungsanlage, ist hierfür ein Beispiel. Auf dem Markt der Sonderabfälle fällt zurzeit eine hohe Menge von Feststoffen an, die behandelt werden muss. Aus diesem Grund soll eine bestehende Anlage der Firma Zimmermann statt fünf Stunden pro Tag – nach Genehmigung – 7,5 Stunden pro Tag gefahren werden, da die bestehenden Kapazitäten zur Behandlung dieser Feststoffe nicht ausreichen.
Eine derartige zeitliche Verzögerung geht aber zu Lasten unserer Umwelt, da die Produzenten dieser Sonderabfälle gezwungen sind diese unter Umständen -entgegen der gesetzlichen Bestimmungen – an ihren jeweiligen Standorten – zwischen zu lagern.
Bei dem anschließenden Rundgang durch das Werk Gütersloh und seinen Anlagen erläuterte Herr Zimmermann, gemeinsam mit Herrn Helmer, die einzelnen Bearbeitungsverfahren zur vorgeschriebenen Annahme, Kontrolle, Klassifizierung, Vorbehandlung, Überwachung und Behandlung der angelieferten Sonderabfälle. Bei dem Gang durch die Verfahrensanlagen konnten sich die Mitglieder der Fraktion davon überzeugen, dass die Firmenphilosophie: „Sauber-Sicher-Zuverlässig “, bei der Behandlung der Sonderabfälle umgesetzt wird und im Rahmen des Möglichen alles daran gesetzt wird die gesetzlichen vorgeschriebenen Parameter, zum Beispiel beim Abwasser, zu unterschreiten. Beeindruckend wie durch Mischung der unterschiedlichen Schadstoffe die Schadstoffmenge durch die chemischen Reaktionen insgesamt verringert wird. Die Firma Zimmermann GmbH & Co KG beschäftigt nicht nur 280 Mitarbeiter sondern sichert durch die Behandlung von Sonderabfällen, die immer wieder notwendige bauliche und technische Änderungen mit sich bringen eine größere Anzahl von Arbeitsplätzen der ortsansässigen Handwerk- Industrie- und Dienstleistungsbetriebe.
Zu dem noch ausstehenden Genehmigungsverfahren für die zeitliche Erweiterung der Behandlung der Sonderabfall-Feststoff-Fraktion bleibt die UWG Ratsfraktion bei ihrer Meinung, dass die Firma Zimmermann ihre Tätigkeit in einem hierfür ausgewiesenen Industriegebiet ausübt. Die Zulassung und Überwachung einer ordnungsgemäßen Behandlung und Entsorgung der dort angelieferten Abfälle, für die wir alle durch unser Konsumverhalten verantwortlich zeichnen, obliegt der Bezirksregierung in Detmold. So will es der Gesetzgeber.
Mit einem „herzlichen Dankeschön“ verabschiedeten wir uns gegen 13:20 Uhr von den beiden Herren Zimmermann und Helmer. Mit konkreten Antworten auf unsere Fragen, vielen neuen Erkenntnissen – zum Beispiel auch, dass Biogasanlagen Sonderabfälle produzieren – und nachhaltigen Eindrücken, fuhren wir nach Hause.
weiterführende Informationen/PDFs:
Daten und Informationen zur Sonderabfallwirtschaft
Antwort Leserbrief an Herrn Walljasper