Politiker kritisieren Sparkasse

Die Politik verlangt vom Verwaltungsrat der Sparkasse Gütersloh-Rietberg eine schnelle und transparente Aufklärung zu den Vorgängen um die bevorstehende Trennung von Vorstandschef Jörg Hoffend.

Manfred Reese, Linken-Fraktionschef und Mitglied im Sparkassenzweckverband, schickte gestern einen Fragenkatalog an Verwaltungsratschef Markus Kottmann, dessen Stellvertreter Thomas Ostermann und Bürgermeister Henning Schulz. Für einen wesentlichen Punkt hält Reese demnach den Zeitpunkt, zu dem die Differenzen mit Jörg Hoffend bekannt gewesen seien. Wörtlich: „Zum 1. Januar 2017 wurde die Sparkasse Gütersloh-Rietberg gegründet. Dafür mussten alle Vorstände sowie der Verwaltungsrat bestätigt werden. Kaum vier Wochen später stellen die Beteiligten derart unüberbrückbare Differenzen fest, so dass der Vorstand gegebenenfalls auch mit sofortiger Wirkung, gehen soll?“ Für die Linken-Fraktion sei es nicht vorstellbar, dass sich innerhalb von vier Wochen unüberbrückbare, vorher nicht bekannte Tatbestände ergeben, die ein solches Vorgehen rechtfertigten.

Auch BfGT-Fraktionschef Norbert Morkes erwartet von der Sparkasse, dass sie „eine schnelle und umfassende Erklärung für Kunden und Bürger zu den Gründen der Trennung abgibt“ – und dass jetzt mit Jörg Hoffend eine vertretbare Einigung erzielt werde. In das gleiche Horn stoßen Birgit Niemann-Hollatz von den Grünen und der UWG-Fraktionsvorsitzende Peter Kalley. Letzterer findet klare Worte zur Trennung von Hoffend: „Aus meiner Sicht wird hier wieder einmal Geld verbrannt (siehe Infokasten, Anm. d. Red). Ich erwarte, dass eine Sparkasse mit öffentlichem Auftrag in erster Linie für ihre Kunden und somit für die Gütersloher Bürger da ist und entsprechend transparent handelt. Stattdessen schweigt sich der Verwaltungsrat zu den Kritikpunkten aus.“ Kalley kenne im privaten Umfeld bereits einige Kunden, die der Sparkasse aufgrund von fehlendem Vertrauen den Rücken gekehrt hätten. „Aus meiner Sicht müssten noch viel mehr Gütersloher diesem Beispiel folgen, um ein Zeichen zu setzen.“

Zurückhaltender reagiert CDU-Fraktionschef Heiner Kollmeyer: „Erstmal finde ich es bedauerlich, dass Informationen aus sensiblen Sitzungen an die Öffentlichkeit gelangt sind. Druck von außen ist der Sachlage keineswegs dienlich. Darüber hinaus traue ich den Verantwortlichen zu, dass sie mit Herrn Hoffend eine für alle Seiten vertretbare Einigung finden werden.“

Quelle: Neue Westfälische vom 09.02.2017 / Jens Ostrowski

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